Anton Faistauer (1887-1930)
Anton Faistauer wurde am 14. Februar 1887 in St. Martin bei Lofer (Salzburg) geboren. Er stammte aus einer Bauernfamilie und wandte sich während seiner Gymnasialzeit in Bozen der Malerei zu. Von 1904 bis 1906 besuchte er die private Malschule Robert Scheffer in Wien.
Es folgte von 1906 bis 1909 ein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Faistauer gründete zusammen mit Anton Kolig, Robin Christian Andersen, Franz Wiegele und Egon Schiele 1909 aus Protest gegen den konservativen, akademischen Kunstbetrieb die „Neukunstgruppe“. In den Jahren zwischen 1909 und 1912 unternahm er zahlreiche Reisen, etwa mehrmals nach Deutschland (Berlin) und Italien. Faistauer absolvierte während des Ersten Weltkrieges wegen Untauglichkeit Militärdienst „ohne Waffe“ und organisierte im k.u.k.-Heeresmuseum gemeinsam mit Egon Schiele Kriegsbilderausstellungen. Von 1919 an lebte er in Salzburg, wo er die progressive Künstlervereinigung „Der Wassermann“ ins Leben rief. Ab 1926 war Faistauer in Wien tätig.
Die französische Malerei – vor allem Paul Cézanne – war für seine künstlerische Entwicklung von maßgeblicher Bedeutung. Faistauer nahm an mehreren Ausstellungen im In- und Ausland teil (München, Wien, Köln, Dresden und Rom). In den zwanziger Jahren zählte er zudem zu den bedeutendsten österreichischen Freskanten – es entstanden großformatige Freskomalereien, die moderne Ausdrucksformen mit traditionellen Elementen und religiösen Themen zu verschmelzen trachteten. 1922/23 erschien Faistauers Buch „Neue Malerei in Österreich“.
Faistauers Arbeiten wurden schon zu Lebzeiten häufig ausgestellt und in Sammlerkreisen geschätzt. Er gilt neben Klimt, Schiele, Kokoschka und Boeckl als einer der wichtigsten Pioniere der modernen Malerei Österreichs. Anders als die Avantgarde, blieb er jedoch stets dem Anschluss an die große abendländische Maltradition treu.
Faistauer starb am 13. Februar 1930 nach einer Magenoperation 43jährig in Wien.